Konstituierende Delegiertenversammlung

Gut aufgestellt in die Zukunft – Bevollmächtigte und neuer Ortsvorstand gewählt

15.03.2024 | Die IG Metall Cottbus hat die Weichen in die Zukunft gestellt. Die konstituierende Delegiertenversammlung ist am 14. März zusammengetreten und hat die beiden Bevollmächtigten und den neuen Ortsvorstand gewählt. Holger Wachsmann, der die IG Metall Cottbus in den vergangenen Monaten seit Beginn der Kooperation mit der Geschäftsstelle Ostbrandenburg bereits kommissarisch geführt hatte, wurde zum Ersten Bevollmächtigten gewählt. Berndt Gubatz ist in seinem Amt als Zweiter Bevollmächtigter (ehrenamtlich) bestätigt worden.

Gewählt: die beiden Bevollmächtigten und der neue Ortstvorstand der IG Metall Cottbus

Holger Wachsmann (Erster Bevolllmächtigter/rechts im Bild) und Berndt Gubatz (ehrenamtlicher Zweiter Bevollmächtigter) führen die IG Metall Cottbus an.

Blumen zum Abschied: Holger Wachsmann verabschiedete Jutta Herfurth aus dem Ortsvorstand und dankte ihr für ihr Engagement.

Die konstitiuerende Delegiertenversammlung stellte die Weichen für die kommenden vier Jahre.

In geheimer Wahl wurden Bevollmächtigte und Ortsvorstand gewählt. Fotos: Kortmann

 „Ich freue mich über den großen Rückhalt und das Vertrauen, das Ihr mir entgegenbringt. Gemeinsam werden wir hier einiges bewegen“, sagte Holger Wachsmann nach seiner Wahl. 100 Prozent Zustimmung geben dem neuen Geschäftsführer der IG Metall Cottbus dafür jede Menge Rückenwind. „Zentrale Aufgabe der IG Metall ist auch in dieser Region eine positive Mitgliederentwicklung“, so Wachsmann. „Mit mehr Mitgliedern können wir uns für mehr Tarifbindung in den hier ansässigen Betrieben stark machen, was wiederum zu einer höheren Attraktivität der Region führt.“

Neuwahlen
Unterstützt wird Holger Wachsmann dabei vom neu gewählten Ortsvorstand, dem neben den beiden Bevollmächtigten sechs Beisitzerinnen und Beisitzer angehören. Gewählt wurden Sandy Jackisch (ABB), Sabine Tinz (Ü18), Jörg Lebius (Actemium), Rene Adler (SIK),  Carsten Richter (WVG) und Holger Wulf (Caleg).

Drei Mitglieder aus dem Ortsvorstand der vorherigen Legislatur sind ausgeschieden. Holger Wachsmann bedankte sich bei Jutta Herfurth, Yvonne Stahl und Uwe Sponholz für ihr Engagement in den zurückliegenden Jahren.

Gewählt wurden in der konstituierenden Delegiertenversammlung auch die Delegierten und stellvertretenden Delegierten für die Bezirkskonferenz. Sandy Jackisch, Rene Adler und Holger Wulf werden die IG Metall Cottbus dort vertreten, ihre Stellvertreter sind Jana Müller (Actemium SC), der Zweite Bevollmächtigte Berndt Gubatz und Christian Weichert (Caleg).

In der bezirklichen Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie ist die IG Metall Cottbus durch Rene Adler (SIK) und Uwe Heuer (ABB) vertreten.

Aktuelle Entwicklungen in der Geschäftsstelle
Jörn Homuth, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Cottbus, berichtete den Delegierten über die aktuelle Arbeit der Geschäftsstelle. Erfreulich: Einige Betriebe haben sich auf den Weg zu mehr Mitbestimmung und Tarifbindung gemacht. Entwicklungen gibt es zum Beispiel bei Actemium Industrieservice oder FAM.

„Solche Entwicklungen werden wir künftig noch stärker forcieren“, erklärten Jörn Homuth und Holger Wachsmann, „auch in anderen Betrieben.“ Geplant ist zum Beispiel eine Dienstleisterkonferenz mit Betriebsräten aus Unternehmen, die an der Leag hängen. „Auch diese Betriebe stehen angesichts der Energiewende und des Kohleausstiegs zukünftig vor großen Herausforderungen und einer Transformation. Ihre Situation muss stärker in den Fokus gerückt werden“, erklärte Holger Wachsmann.

Geschäftsbericht vorgestellt
Vorgestellt wurde auf der konstituierenden Delegiertenversammlung auch der Geschäftsbericht der vergangenen vier Jahre. Willi Eisele, langjähriger Bevollmächtigter der IG Metall Cottbus-Südbrandenburg, blickte auf eine Zeit zurück, der die Coronapandemie vor allem zu Beginn einen Stempel aufgedrückt hatte und in der klassische Gewerkschaftsarbeit über einen langen Zeitraum nicht möglich war. Thematisiert wurde auch noch einmal die Kooperation mit der IG Metall Ostbrandenburg, die im Herbst des vergangenen Jahres begonnen hat.

Gemeinsam sind künftig nicht nur eine Delegiertenversammlung im Jahr geplant, auch andere Veranstaltungen wie ein Betriebsräte-Netzwerk sollen Synergien bündeln und für weitere Impulse sorgen.

Die Termine für die weiteren Delegiertenversammlungen 2024 stehen auch bereits fest: 27. Juni, 19. September und – gemeinsam mit den Delegierten der IG Metall Ostbrandenburg – am 7. Dezember.  

Herausforderungen im Bezirk
Christoph Hahn, Gewerkschaftssekretär der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen, nahm aktuelle Herausforderungen des Bezirks in den Blick. Er berichtete den Delegierten zum Beispiel über den inzwischen längsten Arbeitskampf in der Geschichte der IG Metall, der seit mehr als 130 Tagen bei SRW metalfloat in Espenhain anhält. Dort streiken die Kolleginnen und Kollegen für einen Tarifvertrag. Aus ganz Deutschland gehen Solidaritätsbekundungen ein.

Landtagswahl in Brandenburg – aktiv für mehr Tarifbindung
Außerdem betonte Christoph Hahn die große Bedeutung der bevorstehenden Landtagswahl in Brandenburg am 22. September. „Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert von den Parteien, dass sie sich für mehr Tarifbindung stark machen“, so Christoph Hahn. Aus gutem Grund: In nur 17 Prozent der Betriebe in Brandenburg gelten Tarifverträge, das entspricht 47 Prozent der Beschäftigten. Eine derart geringe Tarifbindungsquote – eine der niedrigsten in Deutschland – hat massive Auswirkungen auf die Einkommen der Beschäftigten, aber auch auf die Höhe der Steuereinnahmen und die der Sozialversicherungen – und nicht zuletzt auf die Attraktivität einer Region. Wenn Beschäftigte andernorts besser verdienen, ziehen sie dorthin und andere Regionen bluten aus.

Wie wichtig Tarifbindung ist, hat auch die Europäische Union erkannt. In einer 2022 beschlossenen Mindestlohnrichtlinie hat sie festgelegt, dass mindestens 80 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden arbeiten müssen. Länder, die diesen Wert nicht erreichen, sind gefordert, einen nationalen Aktionsplan aufzulegen, um die Tarifbindung zu steigern.

 

Von: kk

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