20.11.2019 | Eine Perspektive für industrielle Arbeitsplätze in der Lausitz liegt im Batterie-Recycling. Das ist ein Ergebnis einer neu erschienenen Publikation des IMU-Instituts Berlin in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik. Gefördert wurde die Studie von der Otto Brenner Stiftung und der Stiftung Neue Länder.
Die Lausitz steht durch den bis 2038 beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle vor einem großen Strukturwandel. Gleichzeitig ist in den kommenden Jahrzehnten in Deutschland und Europa mit steigenden Verkehrsanteilen der Elektromobilität zu rechnen. Vor diesem Hintergrund haben die Studienautoren Katrin Nicke, Gregor Holst (beide IMU-Institut Berlin) und Lutz Reichelt (Ludwig-Bölkow-Systemtechnik) untersucht, ob die Errichtung einer Recyclingstrecke für Batterien der E-Mobilität eine Perspektive für die Gestaltung des Strukturwandels der Metall- und Elektroindustrie in der Region bietet.
Ergebnis: Die guten infrastrukturellen Voraussetzungen, hohe Forschungs- und Innovationspotenziale sowie das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte kann der Lausitz einen Vorteil im Standortwettbewerb sichern. Gelingt es, diese Standortvorteile positiv zu entwickeln, kann das Recycling von Antriebsbatterien einen Baustein dazu beitragen, die Lausitz als zukunftsfähige und nachhaltige Industrie- und Energieregion zu erhalten. Insofern bietet der Aufbau industrieller Batterie-Recyclingkapazitäten „aus ökonomischen, ökologischen und strukturpolitischen Erwägungen eine attraktive Perspektive“, so die Autoren. Sie weisen allerdings auch darauf hin, dass Entwicklung und Aufbau einer solchen Recyclingstrecke kapitalintensiv sind und einen erheblichen zeitlichen Vorlauf haben, sich die Investitionen allerdings erst mittelfristig auszahlen. Aber, so ihr Fazit, „das zu erwartende Wachstum korreliert zeitlich mit dem geplanten Ausstieg aus der Kohleförderung und -verstromung“.
Mehr Infos zur Studie gibt es beim IMU-Institut.
Die Studie gibt es als Download oder kostenfrei zu bestellen bei der Otto Brenner Stiftung.