09.10.2024 | Mit einem Festakt bedankte sich die IG Metall Cottbus am 8. Oktober für 5460 Jahre Treue und Solidarität zur Gewerkschaft. 99 Mitglieder wurden im Hotel Radisson Blue für 40, 50, 60, 70 und 75 Verbundenheit zur Gewerkschaftsbewegung geehrt.
35 Metallerinnen und Metaller nahmen persönlich an der Feier teil, darunter drei von vier treuen Gewerkschaftsmitgliedern, die bereits seit einem Dreivierteljahrhundert dabei sind. Außerdem begrüßte Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Cottbus, unter den Teilnehmenden ein Mitglied, das der Gewerkschaft seit 76 verbunden ist. Im vergangenen Jahr konnte der Jubilar aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Festveranstaltung teilnehmen. Auch fünf der insgesamt 18 Jubilarinnen und Jubilare mit 70 Jahren Mitgliedschaft waren persönlich anwesend.
Bevor Holger Wachsmann und Berndt Gubatz, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Cottbus, die anwesenden Jubilarinnen unter Applaus vor der Bühne ehrten, hielt Matthias Loehr die Festrede. Der Geschäftsführer der DGB-Region Südbrandenburg blickte gemeinsam mit den Gästen in die Geschichtsbücher, erinnerte an wichtige Ereignisse aus den Eintrittsjahren der Jubilarinnen und Jubilare und schaute zurück „auf ein paar Schlaglichter unserer bewegenden Geschichte“. Dabei ging er auf gemeinsam errungene gewerkschaftliche Erfolge ein und betonte, wie wichtig die Gewerkschaftsbewegung für die Demokratie ist. „Demokratie ist unsere DNA. Wir kämpfen dafür nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch für eine starke Mitbestimmung in den Betrieben“, so Matthias Loehr.
„Die Herausforderungen gehen uns als Gewerkschafterinnen und Gewerkschaft nicht aus“, blickte der DGB-Regionsgeschäftsführer auf die aktuelle Situation. So wird zum Beispiel „jeder sechste neue Betriebsrat wird von Arbeitgeberseite an seiner Gründung gehindert“ und auch „Tarifbindung ist alles andere als selbstverständlich, in Brandenburg liegt sie nur bei 47 Prozent“. Dabei schreibt eine EU-Mindestlohnrichtlinie vor, dass „mindestens 80 Prozent der Beschäftigten unter dem Schutz eines Tarifvertrags arbeiten sollen“, so Loehr. „Von der neuen Landesregierung erwarten wir die zügige Umsetzung des Tariftreuegesetzes, was dazu führen würde, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden dürfen, die tarifgebunden sind und damit anständige Löhne zahlen.“
Das seien Herausforderungen, die nur mit starken Gewerkschaften und einer starken Mitgliederbasis zu stemmen seien. Umso wertvoller sei die langjährige Verbundenheit der Jubilarinnen und Jubilare. „Ohne Euer Engagement, ohne Euren Einsatz und Eure jahrelange Treue wäre die IG Metall nicht das, was sie heute ist“, sagte Matthias Loehr. „Deshalb möchte ich Euch Danke sagen für Euren Beitrag für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“
Nach den Reden und Ehrungen sorgte das Cottbusser Kinder- und Jugendensemble „Pfiffikus“ mit Tanz, Gesang, Kabarett und Artistik für Unterhaltung. Dazu hatten die Gäste die Möglichkeit, sich einer Künstlerin zeichnen zu lassen. Bei einem leckeren Buffet nutzten die Jubilarinnen und Jubilare die Möglichkeit, sich mit langjährigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern auszutauschen und gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.